Am Freitag, den 03. September, trafen sich sieben Paddler bei leicht bedecktem Himmel und spätsommerlichen Wetter um 14:00 Uhr am VKL. Fünf VKLer und zwei Gäste aus Hamburg (einmal RdE und einmal Bergedorfer KC) machten sich daran ihre Boote zu packen. Da auch Gepäcktouren-Neulinge dabei waren, dauerte das Boote packen und Umtragen zur Trave länger als geplant, gegen 15:45 Uhr waren aber alle auf dem Wasser, es konnte gen Priwall gehen. Ganz old school, auf eigenem Kiel.
War es für die fortgeschrittenen Anfänger in der Gruppe anfangs doch recht ungewohnt mit dem gepackten Booten zu fahren, so stellte sich doch mehr und mehr Routine ein, je näher man Travemünde kam. Bootswellen konnten schnell keinen mehr schocken. Nach einer kleinen Pause im Breitling war kurz vor Sonnenuntergang der Passathafen erreicht, die Zelte wurden aufgebaut und nach einem schnellen Abendessen fielen alle in die Kojen. Die ersten 23 km geschafft.
Am Samstag ging es dann mit leeren Booten auf die Ostsee hinaus Richtung Ansteuerungstonne Trave. Unterwegs kam die Erich Koschubs, das Seenotrettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, für einen Schnack unter Seefahrern vorbei. Sobald die Corona-Situation es zulässt, sind eine Besichtigung und im nächsten Jahr eine gemeinsame Übung geplant. An der Tonne angekommen, drehte die Gruppe auf direkten Kurs gen Strand von Barendorf für eine Landpause. Während der Pause frischte der Wind auf, Ost-Nordost mit drei Windstärken waren angesagt. Nach einer Pause in der Nachmittagssonne ging es entlang der Küstenlinie – mit Rückenwind. Die nächsten 16 km geschafft.
Zurück auf dem Priwall wurde ausführlich gekocht, man tauschte Rezepte für die Outdoorküche und es soll zu einzelnem Handel mit Fressalien gekommen sein, typisch Paddler irgendwie.
Nach einem ausgiebigen Mahl wurde dann noch eine Runde zu Fuß gedreht, einmal die Promenade bis zur Passat, den Strandweg entlang bis zu Jutta’s Eck und dann durch die Siedlung wieder zurück zum Platz. Dort angekommen, zollten die Touren der vergangenen Tage, der aufgefrischte Wind und die einsetzende Kälte ihren Tribut, es wurde recht früh schlafen gegangen.
Am Sonntag war die Abfahrt auf 10:00 Uhr festgelegt, also musste in Selbstorganisation aufgestanden, gefrühstückt und gepackt werden, damit wirklich alle auch zu dieser Uhrzeit auf dem Wasser sind. Was auf der Trave, einem tidenlosen Gewässer, nicht ganz relevant ist, kann auf tidengängigen Gewässern wie z. B. der Unterelbe schnell über den Erfolg einer Tour entscheiden. Tatsächlich waren um 10:03 Uhr alle erfolgreich im Boot und es konnte wieder gen Heimat gehen.
Auf dem Rückweg bei leichtem Rückenwind, milden Temperaturen und Sonnenschein merkten dann doch einige die Kilometer der letzten Tage in den Knochen, mit gepackten Boot wurden teilweise die Arme immer länger. Kurze Pausen auf dem Wasser und eine Landpause am Dummersdorfer Strand mussten her. Als die wohlbekannte Silhouette der Lübecker Türme, gefolgt von den beiden Brücken, am Horizont auftauchten und schließlich immer näher kamen, war die Freude aufs Ende der Tour schon recht groß.
Nach dem gemeinsamen Aussetzen, Auspacken und Säubern der Boote war beim Debriefing der Tonus klar: Das machen wir auf jeden Fall noch einmal!